Hautpflege in der Schwangerschaft
Während die einen in der Schwangerschaft aufblühen und mit ihrem rosigen Teint die pure Lebensfreude ausstrahlen, blühen und gedeihen bei den anderen die Hautunreinheiten. Mit den massiven hormonellen Umstellungen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt, ändert sich auch die Haut der werdenden Mutter. Sie wird stärker durchblutet, und es wird mehr Flüssigkeit eingelagert.
Gleichzeitig ist die Haut des gesamten Körpers auch empfindlicher und leichter reizbar. Aufgrund dieser Empfindlichkeit sind plötzliche Ausschläge oder Juckreiz durchaus normal. So kann es zum Beispiel passieren, dass Sie Waschmittel, die Sie schon lange verwenden, plötzlich nicht mehr vertragen oder auf das Chlorwasser im Schwimmbad mit Rötungen reagieren. Solange die Hautirritationen nach wenigen Tagen wieder verschwinden, brauchen Sie sich deshalb keine Sorgen zu machen. Ein klärender Besuch bei der HautärztIn schadet aber auf keinen Fall!
Die Pubertät lässt grüßen …
Manche Frauen fühlen sich während ihrer Schwangerschaft in die Pubertät zurückversetzt: Ihre Haut beginnt regelrecht zu „blühen“, das Zählen neuer Pickel gehört zur täglichen Morgentoilette. Keine Sorge, spätestens einige Wochen nach der Geburt kehrt Ihre Haut wieder in ihren Normalzustand zurück, und der spätpubertäre Spuk nimmt ein Ende. Bis dahin ist besonders sorgfältige Pflege mit milden Produkten angesagt.
Tipps bei Hautunreinheiten
- Reinigen und pflegen Sie Ihre Haut zwei Mal täglich. Verwenden Sie dabei nur Hautpflegeprodukte, die nicht stark parfümiert sind und keinen Alkohol enthalten.
- Aknemittel sind häufig sehr aggressiv. Greifen Sie nur darauf zurück, wenn Ihre Ärztin/Ihr Arzt diese ausdrücklich angeordnet hat.
- Getönte Tagescremen oder hautfreundliches Make-up helfen dabei, sich auch in der zwischenzeitlich gereizten Haut wohl zu fühlen.
Wenn die Pigmente verrückt spielen
Während der Schwangerschaft reagiert die Haut auf Sonnenlicht empfindlicher als sonst. Muttermale und Sommersprossen können nachdunkeln, und die Neubildung bräunlicher Pigmentmale wird begünstigt. Dafür verantwortlich ist eine erhöhte Produktion von Melanin, dem Hormon, das die Hautbräunung steuert.
Manche Frauen leiden unter einer so genannten „Schwangerschaftsmaske“: braunen Pigmentflecken, die symmetrisch auf Stirn, Wangen und Schläfen verteilt sind. Auch die Linea Nigra, eine dunkle vertikale Linie in der Mitte des Bauchs, wird durch verstärkte Pigmentierung verursacht. Diese unliebsamen Pigmentveränderungen sind allerdings nicht dauerhaft. Sie verschwinden in den ersten Monaten nach der Geburt.
Tipps bei sonnenempfindlicher Haut
- Meiden Sie direkte Sonne bzw. tragen Sie ausreichend Sonnenschutzmittel auf.
- Achten Sie auf ausreichende Folsäure-Zufuhr, ein Defizit an Folsäure kann die Pigmentveränderungen verstärken.
- Nehmen Sie Kontakt mit Ihrer HautärztIn auf, wenn Muttermale zu jucken beginnen oder sich in ihrer Größe verändern.
Praller Bauch – schlaffe Haut?
Die Haut am Bauch ist besonderen Belastungen ausgesetzt: Durchschnittlich 100 cm Umfang erreicht der Bauch zu Ende der Schwangerschaft im Nabelbereich. Bei solchen Belastungen ist es normal, wenn die Haut zwischendurch spannt oder juckt.
Massagen mit Öl und Lotionen entspannen die Haut und tun auch dem Baby gut. Schwangerschaftsstreifen kann man damit allerdings nicht wirklich verhindern. Ob und in welchem Ausmaß diese auftreten, hängt vom Zustand des Bindegewebes ab.
Reißt das Bindegewebe, so entstehen bläuliche Streifen an Bauch, Oberschenkeln, Hüften oder Brüsten, die man – sind sie erst einmal vorhanden – nicht mehr los wird. Ihre Färbung verschwindet nach der Geburt, die Streifen bleiben aber als Narben zurück.
Tipps in Sachen Bindegewebe
- Regelmäßiges Eincremen und durchblutungsfördernde Zupfmassagen mit Pflegeöl halten die Haut geschmeidig und verbessern das Hautbild.
- Gesunde Ernährung und leichter Sport tun nicht nur Ihrem Kreislauf, sondern auch dem Bindegewebe gut.
- Auch die Brust wird in der Schwangerschaft größer und ist damit ebenfalls einer Mehrbelastung ausgesetzt. Halten Sie Ihre Haut und Ihre Brust straff, indem Sie einen gut sitzenden BH tragen.
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