Von der Brust zum Brei

Darüber sind sich alle einig: Muttermilch ist die beste Nahrung für ein Neugeborenes. Sie ist in den ersten sechs Lebensmonaten optimal auf den Bedarf des Babys abgestimmt, rund um die Uhr in optimaler Temperatur und hygienisch einwandfrei verfügbar und obendrein gratis. Über diese rein „nährende“ Funktion hinaus stillt die Zeit an Mamas Brust Babys Bedürfnis nach Wärme, Nähe und Geborgenheit. Stillen legt den Grundstein für ein starkes Immunsystem und bereitet den Verdauungsapparat optimal auf die nachfolgen- den Köstlichkeiten am Familientisch vor. Sollten Sie nicht oder nicht voll Stillen können, bietet Säuglingsmilch eine gute Alternative. Spezielle HA-Anfangsnahrung ist zudem allergenarm und unterstützt das Immunsystem.

Am Anfang gibt es 1.000 Fragen

Wie in jeder anderen Beziehung ist es auch beim Stillen so, dass man sich erst aneinander gewöhnen und die Vorlieben des anderen kennenlernen muss. Damit die Stillbeziehung von Anfang an klappt, ist das Anlegen unmittelbar nach der Geburt (innerhalb der ersten zwei Stunden) der erste wichtige Schritt. Das Milchbildungshormon Prolaktin kommt damit so richtig in Fahrt und fördert den Milcheinschuss.

In den ersten Tagen trinkt ein Baby jeweils nur ein paar Tropfen des so genannten Kolostrums. Diese Erstmilch ist so etwas wie das „Gelee Royal“ bei den Bienen – enthält es doch Nähr- und Abwehrstoffe in hochkonzentrierter Form. Etwa um den dritten Tag nach der Geburt beginnt die Milch üblicherweise so richtig einzuschießen. Ab nun bestimmt die Nachfrage das Angebot, die Milchproduktion stellt sich rasch auf den Bedarf des Babys ein.

Da Stillen in den ersten Tagen und Wochen viel Zeit beansprucht, ist es wichtig, eine bequeme Stillposition zu finden. Ein Stillkissen ist eine gute Investition und kann die Nacken- und Schultermuskulatur unterstützen. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist nun besonders wichtig.

Alles gut im Babybäuchlein

Haben Sie gewusst, dass der Darm Ihres Babys bis zur Geburt so gut wie arbeitslos war? Kein Wunder also, dass die Verdauung anfangs noch nicht perfekt klappt. Zum Glück leben im Babydarm gute Bakterien, die es dabei tatkräftig unterstützen. Diese nützlichen Darmbewohner sind in Bezug auf die „Verpflegung“ allerdings echte Feinspitze. Muttermilch liefert ihnen ihr liebstes „Futter“: prebiotische Ballaststoffe.

Diese Ballaststoffe fördern den Aufbau einer gesunden und kräftigen Darmflora. Diese ist besonders wichtig für Babys Entwicklung, seine Gesundheit und sein Wohlbefinden. Wenn nicht (mehr) gestillt wird, kann hochwertige Säuglingsnahrung ebenfalls prebiotische Ballaststoffe liefern (erkennbar am Zusatz GOS/FOS).

Wenn Milch alleine nicht mehr ausreicht

Rund um das fünfte bis siebente Lebensmonat heißt es für ein Baby langsam, auch neue Geschmäcker ausprobieren. Dann reicht Milch alleine nicht mehr aus, um seinen hohen Nährstoffansprüchen gerecht zu werden. Frühestens sollte in der 17. und spätestens in der 26. Lebenswoche mit Beikost begonnen werden.

Bis zu diesem Zeitpunkt hat Babys Bäuchlein sich ordentlich im Verdauen von Milch geübt, sodass es jetzt auch mit festerer Nahrung zurechtkommen wird. Ob ein Säugling bereit ist für Beikost ,erkennt man z. B. daran, dass er beginnt, sich zunehmend für das zu interessieren, was Mama und Papa auf dem Teller haben. Manchmal brechen zu dieser Zeit auch die ersten Zähnchen durch.

Das Einführen von Beikost bedeutet übrigens nicht, dass abgestillt werden muss. Im Gegenteil: Muttermilch oder Säuglingsmilch stellt bis zum Ende des ersten Lebensjahres eine wertvolle Nährstoffquelle dar.

Ab jetzt wird gelöffelt! Aber wie?

Früher wurde empfohlen, bei der Gabe von Beikost streng nach Plan vorzugehen. Laut neuesten Empfehlungen ist die Reihenfolge, in der ein Baby Bekanntschaft mit neuen Lebensmitteln schließt, nebensächlich.

Es wird jedoch empfohlen, mit eisen- und zinkreichen (Fleisch oder Getreide) sowie nährstoffreichen Lebensmitteln (Gemüse, Obst, Getreide) zu beginnen. Hat sich der kleine Gourmet an eine Löffelmahlzeit gewöhnt, kann eine weitere Milchmahlzeit durch einen Brei ersetzt werden.

Bis zum Ende des ersten Lebensjahres werden dann alle Milchmahlzeiten von einer Breimahlzeit abgelöst. Im Hinblick auf die Allergieprävention ist es – entgegen früherer Empfehlungen – nicht nötig, auf einzelne Lebensmittel zu verzichten. Man weiß heute, dass sich der Körper durch den Kontakt kleiner Mengen vieler verschiedener Nahrungsmittel besser darauf einstellt und damit sogar Allergien vorgebeugt werden kann.

© marchibaa, Adobe Stock
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