Blut aus der Nabelschnur
Stammzellen zeichnen sich durch verschiedene Eigenschaften aus. So können sie sich etwa erneuern. Das heißt, sie können sich teilen und weitere Stammzellen hervorbringen. Außerdem können sie sich spezialisieren, um bestimmte Aufgaben zu übernehmen, zum Beispiel in der Haut oder im Blut. Aufgrund dieser Eigenschaften können Stammzellentransplantationen bei Blutkrebs oder anderen Erkrankungen des blutbildenden Systems Leben retten.
Stammzellen können im Erwachsenenalter aus dem Knochenmark oder dem Blut gewonnen werden, sie können aber auch direkt aus dem Nabelschnurblut gewonnen werden. Rund 2 % aller weltweiten Stammzellenspenden stammen aus Nabelschnurblut.
Wie erfolgt die Entnahme von Nabelschnurblut?
Üblicherweise werden Nabelschnur und Plazenta direkt nach der Geburt entsorgt. Soll das Nabelschnurblut weiterhin Verwendung finden, so muss man dies im Vorfeld mit der Geburtsklinik abklären. Der eigentliche Entnahmevorgang ist für Mutter und Kind völlig schmerzfrei. Nach Abnabelung des Babys wird die Nabelschnur unter sterilen Bedingungen punktiert und das gewonnene Blut in einen speziellen Behälter abgefüllt. Innerhalb von 24 Stunden wird das Stammzellpräparat aufbereitet und konserviert.
Blutproben der Mutter kurz vor und nach der Geburt stellen sicher, dass keine Infektionen vorliegen.
Stammzellen für den Eigengebrauch
Stammzellenspenden an eine Blutbank oder für Forschungszwecke werden üblicherweise kostenfrei entnommen und in einer öffentlichen Nabelschnurblutbank gelagert.
Die medizinische Nutzung von Stammzellen aus Nabelschnurblut zum Eigengebrauch wird noch erforscht, daher wird die Gewinnung und Lagerung nicht öffentlich unterstützt. Die Kosten für eine private Abnahme und Verarbeitung beginnen bei ungefähr 1.500 Euro, dazu kommen jährliche Lagerungskosten.
Wann ist die Entnahme von Nabelschnurblut sinnvoll?
- Bei vorliegender Tumor- oder Krebserkrankung eines Geschwisterkindes
- Bei häufigem familiärem Vorkommen gewisser Krebserkrankungen
- Bei Aussicht auf wissenschaftliche Erfolge bei der Behandlung bestimmter Stoffwechsel- und Bluterkrankungen
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