Corona … und schwanger?

Aktueller Kenntnisstand zu Auswirkungen einer Covid-19-Infektion auf Schwangere und ungeborene Kinder (Stand: April 2024)

Corona-Impfung trotz Schwangerschaft?

Covid-19 hat in unser aller Leben deutlich an Bedeutung verloren. Frauen mit Kinderwunsch wird allerdings eine Impfung gegen Covid-19 empfohlen, da bei Schwangeren ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Erkrankung besteht. Die Immunisierung sollte ein Monat vor der geplanten Schwangerschaft mit der 2. Teilimpfung abgeschlossen bzw. aufgefrischt sein. Für Schwangere, die noch nicht oder nicht vollständig geimpft sind, wird die Impfung im 2. oder 3. Schwangerschaftsdrittel empfohlen, es gibt allerdings keine Hinweise auf Gefahren, wenn Impfungen im ersten Drittel durchgeführt werden.

Grundsätzlich wird Frauen im gebärfähigen Alter eine Basisimmunisierung empfohlen, damit schon vor der Schwangerschaft Impfschutz besteht. Ein guter Schutz besteht nach drei Kontakten mit Bestandteilen des Virus. Das gilt sowohl für Impfung als auch Ansteckung, allerdings spricht man bei einer Basisimmunität von zwei Kontakten durch eine Impfung.
Nicht für alle Frauen reicht die Basisimmunität: Personen mit Vorerkrankungen, Kontakt zu Risikogruppen oder zu Menschen, die in Kliniken arbeiten und damit ein hohes Ansteckungsrisiko haben, wird eine jährliche Auffrischungsimpfung empfohlen.

Entgegen auf verschiedenen Social Media-Plattformen veröffentlichten Meinungen gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass eine Impfung die Fruchtbarkeit beeinträchtigt oder zu Fehlgeburten oder dauerhaften Zyklusstörungen führt. Laut aktuellen Studien sind Schwangere durch eine Impfung genauso gut geschützt wie die Allgemeinbevölkerung – und mit ihnen auch ihr Baby. Eine Impfung während der Schwangerschaft schützt auch das Neugeborene in den ersten Wochen. Empfohlen wird die Impfung auf alle Fälle auch für stillende Mütter, da die Antikörper mit der Muttermilch auf das Baby übergehen und somit einen gewissen Schutz in den ersten Monaten nach der Geburt bieten.

Corona-Infektion während der Schwangerschaft

Schwangere haben ein deutlich erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, der eine stationäre oder intensivmedizinische Betreuung im Spital erfordern kann. Zudem steigt nach neuesten Studien bei einer Infektion im 2. und 3. Schwangerschaftstrimester auch das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen stark an: So haben Corona-infizierte, ungeimpfte Schwangere ein höheres Risiko für Frühgeburten; die Wahrscheinlichkeit, an einer Thromboembolie zu erkranken ist dreimal so hoch gegenüber nicht erkrankten Schwangeren. Eine Infektion während der Schwangerschaft führt auch zu einem erhöhten Risiko für eine Fehlgeburt. Frauen, die ihr Kind innerhalb von 4 Wochen nach einer Corona-Infektion zur Welt bringen, haben nachweislich ein erhöhtes Risiko für eine Totgeburt oder den Säuglingstod des Babys innerhalb des ersten Lebensmonats. Auch Frühgeburten sind bei Schwangeren mit Covid-19-Infektion häufiger.

Ansteckungsrisiko Mutter – Kind

Nach neuesten Erkenntnissen ist es möglich, dass das Virus im Mutterleib auf den Magen-Darm-Trakt des ungeborenen Kindes übertragen wird, da im Rahmen einer Studie Virus-Reste im Stuhl von Neugeborenen, deren Mütter in der Schwangerschaft eine Infektion durchgemacht haben, nachgewiesen werden konnten. Das könnte sich langfristig auf die Entwicklung des Darm- Mikrobioms und des Immunsystems des Kindes auswirken. In einer weiteren Studie wurde festgestellt, dass die Lungenentwicklung des Fötus besonders bei einer Infektion im 3. Trimester beeinträchtigt werden kann: Das Lungenvolumen des Fötus bei Infektion der Mutter war bis zu einem Drittel geringer gegenüber Kindern von nicht-infizierten Müttern. Außerdem wurde nachgewiesen, dass Covid-19 Blutgerinnsel in der Plazenta verursachen kann, infizierte Schwangere eine etwas kleinere Plazenta haben und damit die Blutzufuhr zum Fötus gestört sein könnte. Ob dadurch Entwicklungsverzögerungen oder Fehlbildungen des Ungeborenen ausgelöst werden können, ist noch nicht eindeutig geklärt. Eine Infektion der Mutter in den ersten beiden Trimestern erhöht allerdings das Risiko eines niedrigen Gewichts des Neugeborenen sowie einer Früh- oder Totgeburt. Eine Übertragung des Virus durch Muttermilch gilt als unwahrscheinlich. Nach der Geburt sollte das Baby allerdings sicherheitshalber von anderen Neugeborenen isoliert werden. Der Körperkontakt von Baby und Mutter sollte aber unter Einhaltung von Hygienemaßnahmen von Anfang an ermöglicht werden, so es der Gesund- heitszustand der Mutter zulässt. Für gesunde Neugeborene stellt eine Infektion mit dem Coronavirus nach derzeitigem Wissensstand kein Problem dar.

Wer begleitet mich zur Geburt?

Generell darf der Kindesvater bzw. eine gesunde Begleitperson die werdende Mutter in den Kreißsaal begleiten. Die Begleitperson erhält, wenn notwendig, Schutzkleidung vor Ort. Über besonde- re Regelungen für Besuche von Angehö- rigen nach der Geburt informieren Sie sich bitte im Bedarfsfall einfach in der Geburtsklinik.

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