Schenken mit Bedacht
Tipps für Eltern, wie sie die Wünsche ihrer Kinder richtig verstehen, altersgerechte Geschenke auswählen und mit Zeit statt Überforderung für ein unvergessliches Fest sorgen können.
Wieviele Geschenke sind genug? Wie groß sollen sie ausfallen? Oder gilt: Weniger ist mehr? Fragen, die sich wohl die meisten Eltern vor Weihnachten stellen – abgesehen von jener, was das alles kosten darf. Die Wunschliste der Kinder ist jedenfalls lang.
Und genau hier gehört schon angesetzt: Gerade Weihnachten bietet die Möglichkeit beim gemeinsamen Briefeschreiben an das Christkind genau hinzuhören, welche Wünsche dem Kind wirklich wichtig sind. Und bei der Frage, was sich das Kind bereits seit längerem wünscht, sollte man als Elternteil lenkend eingreifen. Denn Kinder sind spontan und leben in der „Jetztzeit“. Sie sehen etwas, sagen spontan, das wünsche ich mir. Aber oft ist der spontane Wunschgegenstand gar nicht der Herzenswunsch, den sich das Kind schon lange mit Hilfe des Christkinds erfüllen möchte.
Das Geschenk sollte natürlich auch „altersangemessen“ sein und den Fähigkeiten des Kindes entsprechen. Allzu Nützliches sollte man besser nicht schenken, außer es handelt sich „um einen besonderen Pulli.“ Denn eigentlich sollte das Geschenk schon etwas sein, was sich das Kind wirklich auch wünscht.
360 Euro für Geschenke
Aber wie viele Geschenke sind eigentlich angemessen? Eine genaue Anzahl lässt sich schwer festlegen, da sowohl das Alter des Kindes als auch die Art der Geschenke berücksichtigt werden sollten. Laut dem Statista Research Department gaben die Österreicherinnen und Österreicher im Jahr 2023 durchschnittlich 360 Euro für Weihnachtsgeschenke aus. Spielzeug stand mit 33 Prozent auf Platz 1 der beliebtesten Weihnachtsgeschenke, gefolgt von Textilien und Kosmetika, wie die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) berichtet.
Zeit schenken
Also was tun? Empfehlenswert wäre ein größeres Hauptgeschenk, an dem sich vielleicht auch mehrere Verwandte beteiligen, und einige wenige kleinere. Was aber dann nach der Bescherung am Heiligen Abend nicht fehlen darf, ist Zeit: Denn die Erwachsenen sollten sich die Zeit nehmen, die Geschenke mit dem Kind nicht nur auszupacken, sondern auch dabei zu helfen, sie aufzubauen, wenn es sich zum Beispiel um eine Bahn oder Spielzeuglandschaft handelt. Hier landet man rasch bei einem grundsätzlichen Problem. Denn Zeit ist an sich ein großes Thema bei der Entwicklung der Kinder: Damit ist aber nicht „stundenlang“ gemeint, sondern regelmäßig eine halbe Stunde, in der man nicht ans Handy geht oder andere Dinge schnellmalnebenbeierledigt,sondern dem Kind zuhört, vorliest oder spielt.
Packerln aufteilen
Wenn doch alle schenken wollen? Hier sei vor einer Überforderung vor allem kleinerer Kinder gewarnt, denn: Den ganzen Abend nur am Auspacken zu sein, ist nicht sinnvoll für die Kleinen. Besser ist es, sie über mehrere Tage hinweg zu beschenken. Eltern können auch bereits im Vorfeld festlegen, was ihre Kinder brauchen, um dann diese Wünsche etwa den Großeltern und Tanten mitzuteilen. Denn schließlich soll doch Weihnachten ein friedvolles Familienfest fernab von Frustration und Überforderung sein.
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