Konzentration bei Kindern fördern: Tipps und Strategien
Hinsetzen. Aufpassen. Konzentrieren. Eine einfache Aufgabe, der sich viele Kinder heute kaum mehr gewachsen fühlen. Denn Konzentrieren ist anstrengend und die Dinge, denen man seine Aufmerksamkeit widmen soll, meist langweilig. Die Gedanken schweifen ab… Aber zurück zum Anfang.
Keine „Gabe der Götter“
Konzentration kann man lernen – und das ist eng mit Motivation verbunden. Viele von uns kennen das Phänomen: Was Spaß macht und spannend ist, das lernen wir wie von selbst – und das sogar freiwillig. Interesse lässt also die Hirnaktivität sprunghaft ansteigen.
Konzentrationsförderung
Es gibt einige Maßnahmen, mit denen man die Konzentration eines Kindes effektiv steigern kann. Das geht allerdings nicht von heute auf morgen, denn auch die Fähigkeit zur Konzentration muss erst einmal gelernt werden. Hier sind ein paar grundlegende Tipps:
Struktur:
Ein klar strukturierter Tagesablauf hilft bei der Orientierung. Eltern kennen das vom Job: Hat man sich erst einmal auf bestimmte Dinge eingestellt, fällt es nicht mehr so schwer. Für das Kind bedeutet das z.B. die Hausaufgaben immer zu einem bestimmten Zeitpunkt zu machen – aber im Gegenzug auch immer die Lieblingsserie ansehen zu dürfen. Sind dem Kind Pflichten und Aufgaben vertraut, erspart das viele mühsame Diskussionen.
Ordnung:
Stapel von Krimskrams nehmen die Aufmerksamkeit zwangsläufig gefangen, und wenn darin auch noch nach benötigten Materialien gesucht werden muss, verliert man die aktuelle Aufgabe rasch aus den Augen. Ordnung hilft, das Wesentliche zu sehen. Daher kann es hilfreich sein, wenn das Lernen strukturiert wird – z.B. indem alle anstehenden Aufgaben und Termine in einem eigenen Kalender festgehalten werden.
Der richtige Arbeitsplatz:
Schreibtisch und Sessel sollten an die Größe des Kindes angepasst sein. Auch sollte das Kind auf dem Platz ungestört arbeiten können – Fernsehergeräusche von nebenan sind tabu. Idealerweise sollte sich kein Fenster in Blickrichtung befinden, denn die Sicht ins Freie lenkt ab.
Leistungsbewusstsein:
Eltern sind für Kinder ein wichtiger Motivationsfaktor. Der Nachwuchs sollte motiviert werden, seine Aufgaben vollständig und gewissenhaft zu erledigen. Eltern bewegen sich allerdings auf einem schmalen Grat: Interessieren Sie sich für die Leistungen Ihres Kindes, ohne es bei Misserfolg unter Druck zu setzen.
Wichtig ist, Bemühungen stets wertzuschätzen, auch wenn die Erfolge anfänglich bescheiden sind – so wird doch eine Motivationsspirale in Gang gesetzt.
Bewegung:
Ein klarer Fall: Wenn Kinder nicht stillsitzen können, hilft Bewegung. Wer sich erst einmal ordentlich „ausgepowert“ hat, kann Lernen und geistige Arbeit als entspannendes Gegengewicht empfinden – einmal davon abgesehen, dass Sport der Energieversorgung des Gehirns guttut und man danach deutlich aufnahmefähiger ist.
Besser vermeiden!
Schlafmangel:
In der Wachstumsphase brauchen Kinder bis zu zehn Stunden Schlaf. Wenn Ihr Kind regelmäßig unausgeschlafen ist, sollte versucht werden, die Zeit des Schlafengehens nach vorne zu verschieben.
Überforderung:
Das Gehirn von Kindern ist nur für kurze Perioden aufnahmefähig. Bei Sechsjährigen sind das etwa 15 Minuten, bei Zwölfjährigen eine halbe Stunde. Um Überlastungen zu vermeiden, sind Pausen wichtig – am besten mit Bewegung.
Reizüberflutung:
Wer gerade einen Film mit raschen Bildfolgen und wilden Farben gesehen oder Stunden vor dem Tablet verbracht hat, wird sich danach kaum auf Bücher konzentrieren können. Wenn Vermeidung keine Option ist, dann lautet das Zauberwort Vorausplanung – zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen.
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