Vorhautverengung

Vorhautverengungen sind bei kleinen Jungen ganz normal und bilden sich üblicherweise innerhalb der ersten drei Lebensjahre zurück.

Von einer Vorhautverengung wird gesprochen, wenn die Vorhaut nicht über die Eichel geschoben werden kann. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist das völlig normal und dient sogar einem wichtigen Zweck: So wird die empfindliche Eichel vor Umwelteinflüssen geschützt und die kleinen Windelmatze sind davor gefeit, dass Krankheitserreger unangenehmen Windelausschlag verursachen.

Typischerweise löst sich die Phimose, wie der medizinische Fachbegriff für eine Vorhautverengung lautet, bis Ende des dritten Lebensjahres von ganz alleine; Untersuchungen zeigen, dass dies noch bis Ende der Pubertät der Fall sein kann.

Prinzipiell muss eine Phimose keine Probleme verursachen – bei manchen Betroffenen führt sie aber zu Schwierigkeiten beim Urinieren: bei ballonartig aufgeblähter Vorhaut können sie nur mit dünnem Strahl oder sogar nur tröpfchenweise Harn lassen. Auch häufige Entzündungen der Harnwege bzw. von Vorhaut und Eichel oder in späteren Jahren Schmerzen bei der Erektion können Folge einer Phimose sein. In diesen Fällen ist eine Behandlung unumgänglich.

Prinzipiell gibt es zwei Therapiemöglichkeiten: Sind Vorhaut und Eichel verklebt, kann das mehrwöchige Auftragen von Kortison- oder Östrogensalbehelfen.Fallssichdadurchkein Erfolg zeigt bzw. die Vorhaut nicht an der Eichel klebt, sondern einfach zu klein ist, bleibt eine Phimose-Operation, im Volksmund auch als Beschneidung bekannt. Dabei wird die Vorhaut unter lokaler Betäubung teilweise oder ganz entfernt. Der Eingriff ist prinzipiell harmlos, es kann allerdings zu postoperativen Komplikationen, wie Nachblutungen, Wundheilungsstörungen oder Ödemen kommen.

Eine Beseitigung der Vorhautverengung durch „Dehnungsübungen“ kann zwar bei leichten Verklebungen zum Erfolg führen, sollte jedoch nur unter ärztlicher Anleitung durchgeführt werden. Denn bei zu kräftigem Zurückziehen bzw. ohne unterstützende Wirkung von Cremes, die den Dehnungsprozess begünstigen, können feine Narben entstehen, die die Phimose noch zusätzlich verschlimmern und schlussendlich eine Operation notwendig machen.

Nach oben scrollen