Mit kleinen Schritten zur großen Verantwortung
Wie Kinder durch Beobachten, Mitmachen und Geschichten Freude an Aufgaben entwickeln.
Kleine Kinder nehmen sich ihre Eltern zum Vorbild – daher möchten sie ebenfalls Verantwortung übernehmen und etwas für die Familie tun. Natürlich kann man einen Vierjährigen noch nicht allein auf die halb so alte Schwester aufpassen lassen. Ein echtes „Richtalter“, ab wann was möglich ist, gibt es allerdings nicht. Wichtig ist, Ihre Kinder dabei zu fördern, Verantwortung zu übernehmen und sei auf ihrem Weg dorthin alters- bzw. entwicklungsgemäß zu fordern und zu unterstützen.
Learning by viewing
Bevor Ihr Kind eine Aufgabe üben und meistern kann, sollte es die grundlegenden Prinzipien dahinter verstehen. Gewöhnen Sie sich daher an, Ihre eigenen Handlungen zu kommentieren: „Ich lege die Zeitschrift zurück auf den Tisch, damit wir sie später leicht finden können.“ Mit solchen Erklärungen geben Sie Ihrem Kind Orientierung. Versuchen Sie außerdem, Freude in alltägliche Verrichtungen einzubringen, damit sie mit positiven Gefühlen verknüpft werden.
Eine klare Anleitung ist dabei entscheidend. Vergleichen Sie es mit einer komplizierten Aufgabe: „Berechnen Sie das Volumen eines Zylinders“ klingt unverständlich, doch „Multiplizieren Sie die Quadratsumme des Radius mit Pi und anschließend mit der Höhe“ ist deutlich greifbarer. Ähnlich erleichtert das Zerlegen von Aufgaben in kleinere Schritte auch Ihrem Kind die Umsetzung. Statt allgemein zu sagen: „Räum dein Zimmer auf“, bitten Sie konkret: „Gib zuerst die Legosteine in die Schachtel.“ Wenn das geschafft ist, können Papierblätter sortiert und auf den Tisch gelegt werden – Schritt für Schritt.
Um schlechte Stimmung zu vermeiden, betten Sie Aufgaben in kreative Geschichten ein. Zum Beispiel könnte die Zeitschriftenlade ein hungriges Tier sein, das mit Magazinen „gefüttert“ werden will, oder die Legosteine könnten beim Einsammeln zu einem immer höheren Berg anwachsen.
Nutzen Sie stets eine positive Rhetorik. Statt mit Strafen wie Fernsehverbot zu drohen, motivieren Sie mit Belohnungen: „Du kannst weiterschauen, wenn das Zimmer aufgeräumt ist.“ Ebenso wichtig ist es, Rückschläge gelassen zu akzeptieren. Wenn ein Missgeschick passiert, reagieren Sie ruhig – so lernt Ihr Kind, Verantwortung zu übernehmen, ohne Angst vor Fehlern zu haben.
- Kinder lernen durch Beobachtung, kommentieren Sie daher Ihre Handlungen.
- Betten Sie Aufgaben in Geschichten ein, um sie spannender zu gestalten.
Aber nicht nur Drohungen und Strafen sind der falsche Weg, auch Bestechungen führen auf Dauer nicht zum gewünschten Ergebnis. Sprösslinge, die für das Erledigen eigentlich selbstverständlicher Tätigkeiten mit Süßigkeiten „bezahlt“ werden, werden bald keine Arbeit mehr freiwillig ausführen. Belohnen Sie stattdessen besonders gute Leistungen bzw. Leistungen.
Lesen Sie auch:
-
Kopfläuse!
Diese Meldung empfängt Eltern oft im Kindergarten aber auch als Mitteilung in der Schule. Trotz aller Hygienemaßnahmen tritt in Gemeinschaftseinrichtungen…
-
Kreative und gesunde Pausensnacks für Kinder
Lecker, frisch und gesund soll die Jause sein, aber trotzdem rasch in der Früh zuzubereiten und dem Kind schmecken soll…
-
Vom Lesemuffel zur Leseratte
Leseratten haben es leichter im Leben. Was Sie tun können, um Ihre Sprösslinge zum Lesen zu animieren …
-
So schaffen Sie eine optimale Lernumgebung für Ihr Kind
Die Schaffung einer positiven Lernumgebung ist entscheidend, um Ihr Kind beim Lernen optimal zu unterstützen.
-
Legasthenie bei Kindern: Erkennen und fördern
Wenn die kleinen ABC-Schützen in die Schule eintreten, haben sie manchmal Schwierigkeiten, lesen und schreiben zu lernen. Das ist nicht…
-
Mein Kind ist Linkshänder – Tipps für Eltern
Versucht Ihr Kind beim Spielen bevorzugt die linke Hand zu benutzen, insbesondere beim Greifen von Besteck oder Stiften? Dann könnte…